„Schon vor sieben Jahren fragte man uns, wieso wir unsere Feinde, die uns angegriffen haben, ehren. Unsere Intention – damals wie heute – ist jedoch, den gefallenen Soldaten ein Gesicht, eine Identität zu geben. Sie haben ihre Pflicht, dem Land zu dienen und den schrecklichen Weltkrieg zu beenden, erfüllt. Mit der Aufarbeitung und dem Gedenken möchten wir vielmehr zeigen, wie wichtig Frieden ist!“, informiert Bürgermeister Mag. Erwin Stürzlinger. „Spätestens seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine wissen wir, wie fragil unser friedliches Zusammenleben in Europa sein kann“, so der Bürgermeister.
US-Botschafterin Kennedy zeichnete Gedenkveranstaltung aus
Eine besondere Ehre und Auszeichnung für die Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag war der Besuch von Victoria Reggy Kennedy, Botschafterin der Vereinigten Staaten in Österreich. Colonel Erik Bauer, ranghöchste Verteidigungsbeamte und Verteidigungsattache sowie Lutenend Colonel Peter Arendt, stellvertretender Verteidigungsattache der US-Botschaft in Wien folgten ebenso der Einladung. Oberst Friedrich Rescheneder, Kommandant der benachbarten Heeresmunitionsanstalt in Stadl-Paura war als hoher Vertreter des österreichischen Bundesheeres anwesend.
Geschehnisse vor 80 Jahren und ihre historische Einordnung
Die beiden Luftfahrthistoriker Wolfgang Neuwirth (Anm.: mittlerweile leider verstorben) und Christian Arzberger starteten gemeinsam mit dem damaligen Kulturausschuss-Obmann Norbert Fischer im Jahr 2015 die Aufarbeitung des Absturzes des US-Bombers. Ein Gedenkstein mit einem Rosenarrangement aus Gewehrläufen, geschmiedet von Künstler Knud Englbrecht, erinnert seit 2017 an die Absturzstelle und damit an den Wert des Friedens.
"Immer wieder kam es im Zuge der Recherchen, der Aufarbeitung des Absturzes und des Gedenkaktes im Herbst 2017 zu emotionalen Berichten der Angehörigen und der Wimsbacher Bevölkerung", sagte Norbert Fischer anlässlich des 80. Jahrestages.
US-Botschafterin Kennedy hob in ihrer Ansprache besonders die Menschlichkeit hervor. Der überlebende Soldat Sergeant Alphonso Lanteigne ist von in Bergham lebenden Familien gerettet und versorgt worden.
„Mitten in den Kriegsschrecken zeigten die Bewohner von Bad Wimsbach-Nh. Mitgefühl und Menschlichkeit. Sie riskierten mit der Rettung des Soldaten ihr Leben!“, betonte Viktoria Reggy Kennedy. Sie dankte im Namen der Angehörigen aber auch für das Erinnern, das wichtiger denn je ist.